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Interview – Wissenschaft

Philosophie ist Arbeit mit und am Text. Warum sich auf Stephan Günzels Schreibtisch bisweilen dann doch die eine oder andere Spielekonsole findet? Weil ein lesbares Buch Ziel des Schreibens war. Ein bisschen Computerspiel-Routine kann da nicht schaden. Entstaubte Geisteswissenschaft. Vom Gedanken zum Buch, für den Medien- und Raumtheoretiker ein aufreibendes Unterfangen: Auch bei wissenschaftlichen Publikationen ist die Verlagslandschaft kein Schlaraffenland – Lektorat und Satz bleiben nicht selten dem Autor überlassen. Unkonventionell kommt also sein „Egoshooter“ daher, in Inhalt und Gestaltung. Wie gesagt: (K)ein Bilderbuch.

Einstieg: Wie bist Du zum Schreiben gekommen?
Zum Schreiben bin ich ganz banal über das Studium gekommen. Hier lernt man ja neu lesen und schreiben. Für die Philosophie (die ich studiert habe) ist der Text allemal das Leitmedium.

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„Computerspiele? Was haben die denn in der Philosophie verloren?“ Das fragte ich mich, als mir Egoshooter erstmals in der Bildtheorie begegneten. Das ist jetzt schon ein paar Jahre her. Mitgebracht hatte sie der Berliner Raum- und Medientheoretiker Stephan Günzel. Heute ist er Professor und lehrt an der Hochschule für Gestaltung in Berlin (btk). Seine reich bebilderte Forschungsarbeit ist inzwischen auch als Buch zu haben. Keine leichte Kost. „Egoshooter. Das Raumbild des Computerspiels“, ein gefundenes Fressen für mich: Raum, Bild, Buch – diese Mischung ist ganz nach meinem Geschmack. Philosophieren über die Egoperspektive, kein Kinderspiel!

Egoshooter_Inhaltsverzeichnis

Auszug Inhaltsverzeichnis „Egoshooter“. Quelle

Egoshooter bewegen. Das Thema ist hier kein pädagogisches, es ist ein durch und durch philosophisches: Stephan Günzel fragt nicht nach dem Was, sondern nach dem Wie der Computerspielbilder. Es geht auch um Interaktionen mit dem digitalen Bild, um einen Betrachter, der allererst durch sein Bildhandeln zum Spieler wird. Das digitale Bild in der ersten Person hat, so gesehen, eine ganz eigene Ästhetik. Irgendwie schräg. Soll heißen: Zwischen zwei Buchdeckeln ist viel Raum für historische wie aktuelle Perspektiven.
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