Phase 3: Der optimierte Text
Und so sieht es schließlich aus:
Texte aus der Maschine – LinguLab im Test
Texte werden nicht mehr von Menschen verfasst. Texte werden von Maschinen optimiert. Spezielle soziale Programme optimieren die Texte für die Suchmaschine. Maschinen prüfen die Verständlichkeit von Texten. Ein Programm teste ich.
Gerade bringe ich meine ersten Schritte im sozialen Netz hinter mich. Jetzt bin ich ernüchtert. Bisher dachte ich, Texte werden von Menschen verfasst. Pah! So einiges generiert eine Maschine. Ein Text wird nicht von einem Menschen geschrieben. Ein Text wird von einer Maschine erstellt. Wie gemein.
Texte für die Suchmaschine optimieren
Es scheint, wer sich mit den sozialen Programmen auskennt, macht noch wenig selbst. Zeit- und Ressourcen werden optimiert. Der Zweck soll die Mittel heiligen. Wer im Netz Gehör finden möchte, optimiert seine Texte für die Suchmaschine. Stand bei meiner Google-Suche bestimmt immer oben.
Anfangs war ich richtig entsezt – es kam mir vor wie Betrug. Betrug am Leser. Schlimmer: Seitdem ich davon weiß, merke ich es den Texten an. Im Gegenteil: Schlagworte immer aufgreifen, am Anfang alles zusammenfassen, Überschriften zwischendrin einfügen, keine miesen Schachtelsätze. Na das lernte ich an der Uni. Ich dachte, das ist gutes Handwerk. Diese Hinweise passen in die Schreibschule und ins SEO. Erschreckend, aber folgerichtig. Was war zuerst da, die Henne oder das Ei? Was war zuerst da? Das menschliche Gehirn oder die Suchmaschine?
Texte von einer Maschine für den Menschen optimiert
Heureka! „Texte für Mensch und Maschine“ lese ich. Mit diesem Glaubenssatz wirbt LinguLab für seine Programme. Mit LinguLab werden Texte von Menschen mit Hilfe von Maschinen optimiert. Texte von einer Maschine optimiert, das macht mich stutzig.
Ich verstehe, dass eine Maschine für eine andere Maschine optimiert. Texte von einer Maschine für den Menschen optimiert? Bisher war das andersherum. Wie so oft frohlockt der Reiz des Verbotenen. Ich will es wissen. Ich melde mich kostenlos zur Probe an. Es geht los: Den Text kopiere ich in ein entsprechendes Feld. Und: Voilà!
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Mein Schluss:
Ist dieser Text in summa der bessere? Wahrscheinlich nicht. So mein Eindruck. Vielleicht internettauglicher, das ganz bestimmt. Vielleicht konnte oder wollte ich die Vorschläge der Maschine aber auch nicht richtig umsetzen. Einen Text für Suchmaschinen anzuhübschen, das heißt vor allem: Übersichtlichkeit, Strukturiertheit, Prägnanz. So verstehe ich es jedenfalls. Würde ich mich als Profi-Blogger wieder(er)finden wollen, ich würde eine Text-Maschine wie LinguLab vielleicht nutzen. Oder die Experten brauchen sowas gar nicht mehr und die Web-Syntax ist ihnen in Fleisch und Blut übergegangen. Wo schnell und effizient Texte ein bisschen besser – und das heißt: internetbesser – gemacht werden sollen, taugt es allemal.
Gelernt habe ich bei meinem Experiment vor allem, dass ungewöhnliche Satzkonstruktionen, komplexe Wortverbindungen und eine abwechslungsreiche Lexik nicht unbedingt Sache der Text-Maschinen ist. Doch undurchschnittliches Schreiben ist vielleicht auch nicht Sache des gemeinen Querlesers. Am ganz anderen Ende steht der tatsächlich lausige Text. Aus diesem macht auch LinguLab kein Prachtstück. Ein Tastenhacker wird mit Hilfe der Text-Maschine auch nicht gleich zum guten Autor. Zum Glück!
Experiment mit der Text-Maschine – Ersetzt Software den guten Autor?
Phase 2: Die Text-Maschine optimiert
Phase 3: Der optimierte Text