Experiment mit der Text-Maschine – Ersetzt Software den guten Autor?
Kann eine gute Text-Maschine den guten Autor ersetzen? Nein, aber sie kann einen lausigen Text ein bisschen internettauglicher machen. Was ich mit LinguLab über Verständlichkeit und Web-Tauglichkeit von Texten gelernt habe.
In meinem kleinen Selbstversuch zeige ich, dass eine Maschine oder ein Programm wie LinguLab nicht ausreicht, um aus einem Text einen guten Text zu ‚generieren‘. Ausgangspunkt ist für mich nicht die hohe Literatur, nicht Literatur, sondern der einfache Text, der einfach so geschrieben sein will: Wenig Zeit, viel zu tun, hehre Ziele. Das heißt: Schreib einfach mal runter, was macht das Programm wohl daraus. Und ja, ich habe von der Text-Maschine meinen Tadel bekommen.
Nicht jeder kann einfach so in die Tasten hauen und mit Hilfe des entsprechenden Programms kommt etwas Gutes heraus. Zum wirklich guten Texten gehört nämlich vor allem eins: Routine, Übung, Routine und Übung. Talent nicht zu vergessen – schadet selten. Texte im Netz müssen letztlich auch nicht immer den Kriterien des Netzes gehorchen und der Suchmaschine wohlgefallen. Wer aber für das Netz, für die Suchmaschine textet, dem kann ich die kleinen Helferlein empfehlen. Doch seht selbst:
zunächst eine anmerkung zur technischen textgestaltung: der artikel lässt sich nicht gut zusammenhängend lesen, da zwischen den drei unterpunkten keine direkte überleitung möglich ist. ich musste jeweils erst auf den hauptartikel zurückgehen um den nächsten punkt aufzurufen.
zweitens: die verbesserungen des textes sind eher marginal. sicherlich ist klar und kurz oft vorzuziehen, aber sprache ist individuell – und ich bin weder ein fan von duden noch von computergestützten regelwerk-schnitzereien. wie soll sich die sprache von morgen entwickeln und durchsetzen, wenn man das ewig-gestrige mit gewalt in seinen texten festnagelt?
Hallo JeannieU, vielen Dank für Deine Hinweise! Technik: Mir war auch nicht wohl dabei. Ich habe nun sämtliche Verweise eingefügt – ist jetzt allerdings sehr linklastig. Eigentlich als ein einziger Eintrag konzipiert, kam es mir dann zu üppig vor. Ist es jetzt besser?
Duden: Grundsätzlich bin ich ein Duden-Verfechter – gehört für mich bei jedem Autor zum Handwerkszeug. Ein bewußtes Dehnen, Überdehnen und Schöpfen ist für mich etwas anderes als pure Ahnungslosigkeit. Du hast ganz Recht, Kreativität und Dynamik kann mit der Text-Maschine wohl kaum erreicht werden. Ich meine, dass das, was tolle Autorinnen und Autoren hier in ihren Blogs zu lesen geben, gerade nicht für die Suchmaschine geschrieben ist und so eine Software gar nicht mithalten kann – das muss (und soll!) sie ja auch nicht!
ja, das ist sehr viel glatter zu lesen. das „optimale“ design ist auch bei mir ein ständiges experimentieren und neu versuchen.
man kann nur existierende begrenzungen übertreten, also ist der duden eine ausgangs-basis. als ich nach 15 jahren abwesenheit in dieses korsett zurückkehrte, fand ich es witzig verändert. jetzt wandere ich zwischen den orthographien verschiedener sprachen und zeiten und leiste mir vermutlich peinliche patzer in allen – lasse aber trotzdem die computer-unterstützung ausgeschaltet. auch die anglizismen von heute sind möglicherweise die neuen deutschen begriffe von morgen. ich verwende sie bewusst – und manchmal sogar unbewusst. sollte ich mir das von einer software verbessern lassen? ich finde es aber gut, wenn man testet, was dabei herauskommt.
Na zum Glück lässt Du das Maschinchen aus – mir gefällt jedenfalls, was Du da machst!
danke 😉
Tach auch Franziska,
ich bin die Frau mit dem Pseudonym Paula Grimm, die du anüber Twitter angeschrieben hast. Ich kümmere mich am Freitag um die Beantwortung des Interviews, habe Dein Blog abonniert, weil ich dieses Projekt sehr interessant finde.
Jetzt zum Thema des Artikels. Auch ich finde es gut, wenn die Textmaschine aus bleibt! Ich fange das gar nicht erst an, denn selbst, wenn es blind bedienbar ist, befürchte ich, dass ich, bis ich mich da ‚reingefuchst habe, eher schon ein paar ordentliche Textprosastücke verfasst habe.
Liebe Grüße
Texthase Online (Paula Grimm)
Lieber Texthase Online, liebe Paula Grimm,
schön, dass Du dabei bist! Ich bin wirklich sehr gespannt auf Dein Interview! Ehrlich gesagt, weiß ich über blinde Autorinnen und Autoren wenig, was sehr schade ist. Du öffnest mit Deinem Blog und Deinem Schreiben Türen! Nachdem ich Dir hier im Netz begegnet bin, habe ich viel und anders über Schrift, Sprache, Bücher, Blogs und soziale Medien nachgedacht und brenne richtig auf Deine Antworten. Zur Textmaschine: Ehrlich gesagt, geht es mir da ähnlich. Ich hatte das Gefühl, dass es einigen Aufwands Bedarf, um das Maschinchen recht bedienen zu können und dafür war mir meine Zeit dann auch zu schade. Ich glaube, wer Sprache beherrscht und wer für Menschen und nicht für Suchmaschinen schreibt, nein, der braucht das nicht.