Mein (1): Abschied vom Fußnoten-Denken

Es war noch in diesem Winter, dass ich das letzte Fachbuch zugeklappt und ins Regal verbannt habe. Über eine Dekade habe ich in den Geisteswissenschaften verbracht. Die nüchterne Urkunde – von der Uni per Post überbracht – liegt in der Schublade, mein Leitzordner-Endnote ist verpapiermüllbeutelt und die ersten Fachbücher sind werterhaltend online über den Ladentisch gegangen. Radikale Trennung, das hat so sein sollen. Platz für Kinderbücher musste sowieso her. Das passte sich, wie es hier in Hannover heißt.

Foto: pur.pur via unizeit

Foto: pur.pur via unizeit

Die Gleichwohls, Hingegens und Sowohl-als-auchs werden gleich mit aussortiert, ins Sprachregal kommt eine neue Familie: twittern, hashtagen, social, open und natürlich alles 2.0. Ich starte nun meine Weltreise ins globale Dorf und bin fasziniert von den vielen, vielen sprachlich wie inhaltlich überzeugenden ersten Fundstücken.

Der Zwang, jeden Gedanken mit einer Autorität zu untermauern, hat mir wenn nicht den Verstand, so doch beinah die letzte Kreativität geraubt: „Bauen Sie Blockhütten und keine Hochhäuser!“ Ich werde dies nicht vergessen, nicht verzeihen. Nun gut, ein wenig temperiert sind mir die Fußnoten doch zu guten Freunden geworden. Jedenfalls, wenn es um Wissen geht. Dazu später mehr. Jahre habe ich mit dem Lesen und Bearbeiten von Fachbüchern verbracht und auch wenn eine gewaltige Umstrukturierung meines Regals im Gange ist, Bücher haben in meinem Leben ihren Platz gefunden.

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